VIP-GUITAR Newsletter WO.47/2025

Liebe Gitarrenfreunde, liebe VIP-Guitar Community,

es passiert wieder viel – und in einer Intensität, die selbst für meine Verhältnisse außergewöhnlich ist. Während im Hintergrund die KI-Suche weiter verfeinert und mit neuem Material gefüttert wird, stehen im Vordergrund gleich mehrere Highlights, die für viele von euch ein weiterer Schub sein dürften – musikalisch wie technisch.


Line 6 Helix Stadium – der Countdown läuft

Der Release des Helix Stadium steht unmittelbar bevor. Wenn die letzten Signale stimmen, dürfen wir noch diese Woche damit rechnen.
„Auf ein Gerät habe ich mich lange nicht mehr so gefreut.“ Warum?

Weil es nach einem Werkzeug aussieht, das nicht nur „neu“ ist, sondern für viele Gitarristen eine echte Weiterentwicklung bedeuten könnte: moderner Workflow, mehr Rechenleistung, bessere Amp-Modelle, neue Signalarchitektur, und vor allem die Möglichkeit, Sounds mit einem bisher nicht dagewesenen Feintuning auszureizen.
Sobald hier irgendetwas eintrifft – Info, Gerät, Demo – berichte ich sofort. Ihr bekommt alles aus erster Hand.


Songtutorial am Donnerstag: „Dreamer“ – Ozzy Osbourne

Diese Woche widmen wir uns einem besonderen Stück: „Dreamer“, einem Song, der harmonisch schlicht wirkt, aber emotional erstaunlich tief geht. Gerade deshalb eignet er sich hervorragend, um Dynamik, Arrangement-Bewusstsein und Klanggestaltung auf der Gitarre zu trainieren.
Im Donnerstag-Livestream zeige ich euch genau, wie man diese Stimmung sauber transportiert – ruhig, kontrolliert, mit einem Ton, der trägt.


Vier neue Helix-Presets – fast fertig, bald verfügbar

Parallel finalisiere ich gerade vier weitere Songpresets für den Helix, und die gehören definitiv zu den stärkeren, die ich in letzter Zeit gebaut habe.
Alle Presets entstehen aktuell mit viel Detailarbeit, weil ich sicherstellen will, dass sie sowohl live als auch im Studio sofort funktionieren.
Sie erscheinen in den nächsten Tagen im Shop – wer regelmäßig mit meinen Sounds arbeitet, darf sich auf ein echtes Upgrade freuen.


Mehr Zeit am Instrument – und warum sie jetzt besonders wertvoll ist.

Mit der kühleren Jahreszeit beginnt wieder die Phase, in der man automatisch mehr Zeit drinnen verbringt. Viele nutzen sie zum Üben – und das ist gut so, aber aus einem anderen Grund, als man denkt:

Jetzt zählt nicht die Dauer, sondern die Tiefe.
Gerade in den stilleren Monaten entwickeln sich die Fähigkeiten, die im Sommer oft untergehen: Konstanz, Klangbewusstsein, Fingerkontrolle, Timing, innere Ruhe.

Es ist die Zeit, in der man sich erlaubt, wirklich zu forschen – an Sounds, an Technik, an neuen Spielweisen, am eigenen Stil. Kein Druck, kein Wettlauf, sondern genauer Fortschritt, der sich summiert.

Wenn du jeden Tag 45–60 konzentrierte Minuten investierst, aber bewusst auf Sauberkeit, Klanggüte und Wiederholung achtest, bist du in drei Monaten ein besserer Spieler. Nicht wegen irgendeines „Wunders“, sondern weil Konsequenz Fortschritt erzeugt.


Ich freue mich auf den Helix Stadium, auf das kommende Tutorial und auf alles, was wir in den nächsten Wochen gemeinsam angehen.
Bleibt neugierig, bleibt am Instrument – und macht aus dieser Jahreszeit eure produktivste.

Viele Grüße
Horst Keller

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Nächstes Livevideo: Donnerstag, 20.11. um 17:00 UhrOzzy Osbourne „Dreamer“: Akustikgitarre Rhythmus & Zakk Wylde Solo

Im Fokus: 👉 „Dreamer“ – eine der emotionalsten Rockballaden der 2000er, getragen von einem warmen Klavierteppich, klaren Gitarrenlinien und dieser unverkennbaren melancholischen Grundstimmung. Ein Song, der auf den ersten Blick simpel klingt, aber spielerisch viel Feingefühl, Timing und dynamische Kontrolle verlangt. In diesem Tutorial zeige ich dir, wie du die Gitarrenparts so umsetzt, dass sie live einwandfrei funktionieren – klar, kontrolliert und mit dem richtigen Ausdruck.


Video der letzten Woche: 

So spielst du den Kult-Hit „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spider Murphy Gang originalgetreu auf deiner E-Gitarre!

„Skandal im Sperrbezirk“ – der wohl bekannteste Deutschrock-Hit der frühen 80er! Ein Song mit geradem, treibendem Beat, markanten Powerchords und diesem unverwechselbaren, leicht angezerrten Gitarrensound, der den typischen Rock’n’Roll-Spirit der Spider Murphy Gang transportiert.

In diesem Tutorial zeige ich dir exakt, wie du den Song spielst, wie man ihn auch live auf der Bühne hört – rhythmisch präzise, druckvoll und mit purer Spielfreude.


11.2025 Neue Helix Presets: 
Living on a Prayer – Bon Jovi (Richie Sambora Style)
The Power of Love – Huey Lewis & The News
Pretty Fly (for a White Guy) – The Offspring
Sonne in der Nacht – Peter Maffay (Frank Diez & Carl Carlton Style)
I’m on Fire – Bruce Springsteen (Nils Lofgren & The Boss Style)
Akustik Preamp Live 2025 (Epischer Akustikgitarren Sound)


Hol dir die besten Sounds & Plektren:
Sounds: https://www.vip-guitar.de/shop/Line-6-Helix-Presets-c54730147
Plektren: https://www.vip-guitar.de/shop/VIP-Guitar-Plektren-c118750072


Klassikvideo der Woche: 

Pentatonik für Fortgeschrittene – Teil 1

Die pentatonische Skala ist eine der vielseitigsten und beliebtesten Skalen in der Musik. Sie besteht aus fünf Tönen und wird in vielen Genres wie Rock, Blues und Jazz eingesetzt. In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die A-Moll-Pentatonik (A C D E G).

Die A-Moll-Pentatonik:
Diese Skala enthält den Grundton (A), eine kleine Terz (C), die Quarte (D), die Quinte (E) und die kleine Septime (G). Diese Kombination verleiht der Skala ihren charakteristischen, bluesigen Klang und macht sie besonders attraktiv für Gitarristen.

Das Layout der 5 Formen:
Um das volle Potenzial der A-Moll-Pentatonik zu nutzen, ist es wichtig, alle fünf Formen dieser Skala über das gesamte Griffbrett hinweg zu lernen. So verhinderst du, dass du in einer einzigen Position stecken bleibst und kannst flüssiger und kreativer spielen.

  • Form 1: Beginnt mit dem Grundton A auf der tiefen E-Saite.
  • Form 2: Verschiebt das Pattern und beginnt auf dem C.
  • Form 3: Bewegt sich weiter auf dem Griffbrett und startet mit dem D.
  • Form 4: Beginnt auf dem E.
  • Form 5: Schließt den Kreis mit dem G.

Merke dir die Position der Grundtöne:
In jeder dieser Formen ist es entscheidend, sich die Position des Grundtons (A) gut einzuprägen. Dies hilft dir, die Orientierung auf dem Griffbrett zu behalten und die Formen sicher miteinander zu verbinden.

Intervallverständnis:
Dein Spiel wird noch besser, wenn du die Intervalle innerhalb der Skala verstehst – also die Abstände der Töne zueinander. Dieses Wissen ermöglicht dir, musikalischer und gezielter zu improvisieren.

Übung:
Verbinde alle fünf Formen auf dem Griffbrett miteinander. Nimm dir Zeit und arbeite langsam durch jede Form. Achte dabei besonders auf sauberes Spiel und verwende durchgehend Wechselschlag, um deine Technik zu festigen.

Tipp:
Wenn du die Formen gut beherrschst, experimentiere damit, die Skala in verschiedenen Lagen und Tonarten zu spielen. Dies erweitert dein Repertoire und gibt dir mehr Freiheit beim Improvisieren.

Meine Sounds: https://www.vip-guitar.de/shop/Line-6-Helix-Presets-c54730147
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Stevie Ray Vaughan: Der Mann, der den Blues zurück ins Leben holte

Stevie Ray Vaughan ist weit mehr als nur „der beste Blues-Gitarrist seiner Generation“. Er ist der Mann, der in den 1980er Jahren bewies, dass rohe Emotion kraftvoller sein kann als Perfektion, und dass Gefühl wichtiger ist als Geschwindigkeit. Seine Karriere, die am 3. Oktober 1954 in Dallas begann, fußt auf einer seltenen Kombination aus Texas-Blues-Wurzeln (Albert King, Buddy Guy), Rock-Power (Jimi Hendrix) und kompromissloser Authentizität.

Mit 13 Jahren schmiss er die Schule, um Gitarre zu spielen, mit 28 Jahren veröffentlichte er „Texas Flood“ – das Album, das den Blues rettete. Als 6-facher Grammy-Gewinner und einflussreichster Blues-Gitarrist seit den 1960ern hat Vaughan bewiesen, dass Gitarre mehr sein kann als Technik – sie kann Schmerz, Leidenschaft und pure Seele ausdrücken.

Die Bausatz-Prinzipien von Stevie Ray Vaughan:

1. Heavy String Gauge – Die Grundlage seines Tons (Der aggressive Innovator): Vaughans radikalste Innovation war buchstäblich greifbar: .013-.058 Saiten – während andere .009er spielten. Das ist brutal für die Finger, aber es gab ihm einen Ton, den niemand sonst hatte. Dickere Saiten = mehr Masse = mehr Sustain = fetterer Ton. Wenn du sie biegst, klingen sie wie ein Mensch, der schreit. Das Ergebnis: Ein Sound, der physisch spürbar ist, der durch die Brust geht, der wehtut – im besten Sinne. Seine Hände bluteten nach Shows. Seine Hornhaut war wie Leder. Aber sein Ton? Unvergesslich. Das ist Vaughans Philosophie: Kein Schmerz, kein Ton.

2. Aggressive Bending – Die Kunst des Schreiens (Der emotionale Krieger): Vaughan denkt nicht in „sauberen“ Bends, sondern in emotionalen Explosionen. Er bog Saiten um 1½ oder 2 Ganztöne nach oben – mit .013er Saiten! Drei Finger für jeden Bend (Ringfinger auf der Note, unterstützt von Mittel- und Zeigefinger), die ganze Hand involviert, nicht nur die Finger. Diese Technik gab seinen Soli diese schreiende, weinende Qualität. „Texas Flood“ zeigt diese Philosophie perfekt: Jeder Bend tropft vor Schmerz, jede Note ist ein Aufschrei. Es ist nicht perfekt – aber es ist echt. Und das ist wichtiger.

3. Texas Shuffle – Rhythmus UND Lead gleichzeitig (Der Zweihänder-Meister): Während die meisten Gitarristen entweder Rhythmus oder Lead spielen, macht Vaughan beides gleichzeitig. Seine charakteristische „Texas Shuffle“-Technik: Die tieferen Saiten spielen einen Shuffle-Rhythmus (offene Saiten, Powerchords), während die hohen Saiten melodische Licks spielen. Das klingt wie zwei Gitarristen gleichzeitig. In „Pride and Joy“ hörst du diese Philosophie perfekt: Das Riff IST der Song, das Solo IST das Riff. Alles ist miteinander verwoben. Die rechte Hand muss extrem präzise sein – du darfst nicht alle Saiten gleichzeitig anschlagen. Es ist Kontrolle in scheinbarem Chaos.

4. Gefühl über Technik – Die Kunst der Seele (Der musikalische Prediger): Vaughans wichtigste Lektion: „Technik ist wichtig. Aber Gefühl ist alles. Wenn du keine Emotion in deinem Spiel hast, bist du nur ein Roboter mit einer Gitarre.“ Seine Soli sind keine technischen Demonstrationen – sie sind emotionale Bekenntnisse. Er spielte manchmal unsauber, seine Intonation war nicht immer perfekt, manchmal traf er die Bends nicht exakt. Aber weißt du was? Das war egal. Jede Note kam aus seiner Seele. „Riviera Paradise“ ist kein Virtuosen-Showcase – es ist eine meditative Reise von über 5 Minuten reiner Emotion. Buddy Guy sagte: „Jede verdammte Note kam aus seiner Seele. Das kann man nicht lernen. Das hat man oder hat es nicht. Stevie hatte es.

Vaughans Lektionen für angehende Gitarristen:

Arbeite dich zu schweren Saiten vor: Starte mit .010, dann .011, dann .012. Nimm dir 2 Wochen pro Wechsel. Lass deine Gitarre neu einstellen. Deine Finger werden stärker – und dein Ton fetter.

Übe aggressive Bends: Drei-Finger-Technik. Nutze ein Stimmgerät für Kontrolle. 10 Minuten täglich. Es tut weh – das ist gut. Das bedeutet, du arbeitest.

Lerne den Texas Shuffle: Beginne langsam (60 BPM). Trennung zwischen Bass- und Melodiesaiten. Die rechte Hand ist der Schlüssel. „Pride and Joy“ ist der perfekte Einstieg.

Der Ton ist in den Fingern: Stevie klang durch jeden Verstärker wie Stevie. Equipment hilft – aber deine Hände sind dein wahres Instrument.

Spiele mit deinem Herzen: Wenn du traurig bist, lass die Gitarre weinen. Wenn du wütend bist, lass sie schreien. Die Technik kommt später. Das Gefühl kommt zuerst.

Einstiegspunkt: „Pride and Joy“ – der Signature-Song

Dieses legendäre Stück (Texas Flood, 1983) ist der perfekte Einstieg in Vaughans Ansatz: Texas Shuffle vom Feinsten – Rhythmus und Lead gleichzeitig, aggressive Bends mit roher Power, Phrasierung wie gesprochener Blues (Call and Response), dynamische Kontraste vom Groove zum Solo, und vor allem – die Balance zwischen technischer Kontrolle und emotionaler Freiheit. „Pride and Joy“ vereint alle charakteristischen Elemente: schwere Saiten, aggressive Spielweise, Texas-Groove und pure Leidenschaft. Es ist die Blaupause für seine gesamte Philosophie: Spiel mit deinem Herzen, nicht mit deinem Kopf.

Die Essenz:

Stevie Ray Vaughan bewies, dass große Gitarrenarbeit nicht durch Perfektion oder Sauberkeit definiert wird, sondern durch rohe Emotion, kompromisslose Authentizität und die Kunst, Schmerz in Schönheit zu verwandeln. Seine achtjährige Blitzkarriere (1982-1990) revolutionierte den Blues und baute Brücken zwischen Texas Blues, Rock, und Soul. Seine Botschaft: Meistere dein Instrument, damit es nicht mehr zwischen dir und der Musik steht – aber vergiss nie, dass Musik aus dem Herzen kommt, nicht aus den Fingern. Spiele die Gitarre nicht mit deinen Fingern. Spiel sie mit deinem Herzen.


Für weiteren Input: https://soundcloud.com/horstkeller

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Ich wünsche dir, dass du jeden Tag ein klein bisschen #besser wirst.


Viel Freude mit der Gitarre
Horst Keller
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PS: Nutze die Gelegenheit und schreibe mir. Sende mir deine Fragen, Wünsche, Ideen, Anregungen hier.

Onlineshop:
NEU: 11.25 – Helix Songpresets VOL.2
NEU: 04.25 – Line 6 Helix TOP 10 Amps VOL.2
NEU: 12.24 – Pentatonic Mastery – Sebastian Minet

Unterstütze uns über die VIP-Guitar Webseite. Das Material, das ich dir biete, ist Arbeit aus tausenden Stunden, alles liegt weit über den Unterstützerbeiträgen. Es ist die Herzensarbeit von vielen Jahren, eine Arbeit, die sich aus über 45 Jahren des Gitarrenspiels zusammensetzt. 

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