Die Pentatonik hat ihren Namen vom Griechischen Wort „penta“, was für die Zahl „fünf“ steht. Das ist bei dieser Tonleiter auch der springende Punkt: Die Pentatonik enthält fünf von sieben Tönen einer Tonleiter.
Die pentatonischen Tonleitern sind so aufgebaut, dass diese beiden kritischsten Töne einfach weggelassen werden. Damit eignet sich die Pentatonik ganz besonders für Einsteiger, denn sie ist harmonisch viel bedenkenloser einsetzbar als die komplette Tonleiter.
Ein anderer Aspekt, der für die Pentatonik spricht, ist die Tatsache, dass man sie einfach auf dem Griffbrett darstellen kann. Man kann sie nämlich so auf dem Griffbrett organisieren, dass sich stets zwei Noten auf einer Saite befinden. Das erleichtert viele Techniken, ganz besonders aber den schwierigen Wechselschlag.

Die Pentatonik wird sich später auch als enorm nützliches Gebilde zur Improvisation erweisen. Man kann sie in fast jeder musikalischen Situation einsetzen, ganz besonders aber zum Bluesgitarrenspiel. Bedacht eingesetzt kann sie ungeheuer professionell klingen, obwohl der Lernaufwand für sie durchaus moderat ist. Gemischt mit guten Bendings (Saitenziehen) und ein paar Repeating Patterns (sich wiederholende Tonsequenzen) kann sie wahre Wunder bewirken!

Diese Vorzüge bewegen viele Gitarristen dazu, fast ausschließlich Pentatoniken bei ihrem Solospiel einzusetzen. Und mal ehrlich: Ein gutes, bodenständiges Solo muss weder in Lichtgeschwindigkeit dargeboten sein, noch muss es harmonisch vollkommen abgefahren klingen, um beim Zuhörer Eindruck zu schinden. Leider übersehen das heute viele Gitarrenschüler und haben vergessen, dass Altmeister wie Jimi Hendrix, B.B. King oder auch Ritchie Blackmore von Blackmore’s Night (ehemalig Deep Purple) damals kaum etwas anderes als Pentatoniksoli gespielt haben.

Auch heute gibt es zahlreiche berühmte Gitarristen, die sich größtenteils auf die Pentatonik stützen. In diesem Zusammenhang können Künstler wie Saul Hudson (Slash) von Guns N‘ Roses, Richie Sambora von Bon Jovi, Dave Mustaine von Megadeth oder auch Angus Young von AC/DC genannt werden. Sie alle spielen echte, gute Gitarrensoli, obwohl sie sich harmonisch eher zurückhalten und lieber das Einfache bevorzugen.

Wenn Ihr die Moll-Pentatoniken üben wollt, so sind die Pentatoniken des Am-Types und des Em-Types am wichtigsten, da die entsprechenden Barré-Akkorde am geläufigsten sind, und man daher diese Pentatoniken in Moll am ehesten einsetzt.
Alle hier gezeigten Beispiele sind zum besseren Verständnis im A-Moll ausgeführt. Das hat zunächst zur Folge, dass sich die Moll-Pentatonik auch Molltypisch anhört (also traurig), besonders wenn man sie über eine Akkordprogression übt.

Üben: geh es immer entspannt an, lass dir Zeit, übe langsam wiederhole es jedoch so oft wie nur möglich, habe Spaß damit und gehe es spielend an. Es gibt nichts schöneres.

Viel Erfolg!

Die 5 Pentatoniken