Sound-Design wie die Profis: Legendäre Gitarren-Sounds mit dem Line 6 Helix nachbauen

Hast du dich schon mal gefragt, warum deine Presets oft nicht so klingen wie auf deinen Lieblingsalben? Du hast den gleichen Amp-Typ gewählt, vielleicht sogar die Effekte – aber der „Magic Spark“ fehlt? In meiner aktuellen Live-Stunde sind wir tief in den Kaninchenbau des Sound-Designs abgetaucht. Mein Ziel: Weg von überladenen Presets, hin zum ehrlichen Ton. Wir haben uns zwei absolute Giganten vorgenommen: Den bluesigen „Nose-Sound“ von Stevie Ray Vaughan und das gnadenlose Metal-Grollen von Metallica.

Die Jagd nach dem Ton: Recherche ist alles

Bevor wir am Helix drehen, müssen wir verstehen, was damals im Studio passiert ist. Ich zeige dir im Video, wie ich über Foren und „Song Facts“ das Original-Equipment analysiere. Ob Mesa Boogie Mark IV bei Metallica oder der Fender Tweed bei SRV – die Basis muss stimmen.

Beispiel 1: Der Stevie Ray Vaughan Sound

SRV hatte einen Sound, der gleichzeitig glasklar und brachial fett war.

  • Der Amp: Wir nutzen den Tweed Blues Junior.
  • Der Trick: Ein Tube Screamer 808 vor dem Amp – aber mit fast null Gain! Wir nutzen das Pedal nur als Booster, um den Amp „anzublasen“.
  • Das Gehör: Wir haben im Live-Test gemerkt, dass die Mikrofonwahl (Ribbon vs. Dynamic) am Ende den entscheidenden Unterschied macht, um dieses typische „Röcheln“ im Ton zu bekommen.

Beispiel 2: Metallica „Master of Puppets“

Hier wird es bedrohlich. Metal-Sounds am Modeler neigen oft dazu, zu matschen oder künstlich zu klingen.

  • Mid-Scoop: Ich zeige dir das legendäre „V-Setting“ am 5-Band-EQ des Mesa Boogie. Bässe und Höhen rauf, Mitten raus – aber mit Bedacht!
  • Grollen statt Kreischen: Durch einen zusätzlichen EQ vor dem Amp verstärken wir das tiefe Grollen, ohne dass die Definition verloren geht.
  • Gitarren-Faktor: In diesem Teil wechsle ich von der Blade auf die Ibanez mit Humbuckern. Du wirst hören: Für Metallica braucht es einfach den Druck eines Doppelspulers.

Mein Fazit: Weniger ist mehr

Das wichtigste Prinzip bei der Sounderstellung ist das Tao Te Ching Prinzip: Je mehr Blöcke du in deine Signalkette packst, desto mehr verfälschst du den Grundcharakter. Ein guter Sound entsteht am Amp und an der Box. Die Effekte sind danach nur noch das Sahnehäubchen.

Die Highlights im Überblick:

00:00 Einleitung & Vorgehensweise
09:03 SRV: Analyse des "Pride & Joy" Sounds
11:50 Helix-Setting: Der Tweed Blues Amp
15:12 Der Tube Screamer als Booster (Gain 0, Level 10)
20:33 Mikrofon-Magie: Den SRV-Ton abrunden
36:58 Metallica: Die "Master of Puppets" Analyse
41:43 Das "V-Setting": EQ-Tricks für Metal
51:14 Welches Mikrofon für High-Gain? SM57 vs. Rest
01:10:05 Bonus: Das "Rebel Yell" Preset mit Pitch-Shifter
01:16:07 Fazit: Warum deine Ohren dein wichtigstes Werkzeug sind

Welchen legendären Sound soll ich als Nächstes unter die Lupe nehmen? Schreib es mir in die Kommentare!

Rockige Grüße
Dein Horst

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.