VIP-GUITAR Newsletter WO.18/2025

Hallo zusammen,

ich sitze hier immer noch mit einem breiten Grinsen und voller positiver Energie vom vergangenen Wochenende! Unser „Rhythmusgitarre II“-Workshop war nicht einfach nur ein Kurs, es war ein echtes Erlebnis – eine intensive und gleichzeitig erfüllende gemeinsame Reise direkt ins Herz des Grooves.


Es war eine riesige Freude zu sehen, mit wie viel Engagement und Offenheit ihr euch auf die Themen eingelassen habt. Gemeinsam sind wir tief eingetaucht in die Welt der Rhythmusgitarre, haben die Kunst der Begleitung beleuchtet und an dem gefeilt, was einen Song wirklich zum Leben erweckt. Euer aktives Mitmachen und eure klugen Fragen haben eine Atmosphäre geschaffen, in der Lernen und Ausprobieren richtig viel Spaß gemacht haben. Es war inspirierend mitzuerleben, wie bei vielen von euch der Knoten geplatzt ist, wie persönliche Aha-Momente aufblitzten und wie der Mut wuchs, Neues direkt an der Gitarre umzusetzen und klingen zu lassen. Die inspirierenden Live-Momente mit meinen Gästen Christian, Jeremy und Tim haben dem Ganzen dann noch eine ganz besondere Note verliehen und gezeigt, wie lebendig und verbindend Musik sein kann. 


Ich bin mir sicher, jeder von euch ist mit einem Rucksack voller neuer Impulse, konkreter Techniken für Timing und Groove-Entwicklung, aber vor allem – und das ist vielleicht das Wichtigste – mit frischer, neuer Spielfreude nach Hause gegangen. Ein von Herzen kommendes Dankeschön nochmals an diese fantastische Truppe für die inspirierende Stimmung und das Vertrauen! Ihr wart großartig!

Diese geballte positive Energie und die besondere Intensität eines solchen Wochenendes sind genau das, was ich an diesen Live-Formaten so sehr liebe. Doch genau diese Intensität, dieses „Alles-Geben“ über eineinhalb Tage, hat mich in letzter Zeit auch immer wieder nachdenklich gemacht und nun zu einer wichtigen und für mich notwendigen Entscheidung für die Zukunft geführt.


Wichtige Ankündigung: Zukünftige Workshops werden eintägig – Fokus auf Intensität & Nachhaltigkeit

Ich möchte hier ganz offen und ehrlich zu euch sein: Ab dem nächsten Jahr (2026) werde ich meine Live-Workshops ausschließlich als eintägige Intensiv-Formate anbieten.

Die Wahrheit ist, dass anderthalb Tage voller Konzentration, ständiger Interaktion und des Gebens von 100% Energie – so sehr ich es liebe und wie erfüllend es ist – mich körperlich an meine Grenzen bringen. Die sorgfältige Vorbereitung, die Durchführung selbst, bei der ich maximal bemüht bin, auf jeden Einzelnen einzugehen, und die Nachbereitung fordern einen hohen Tribut. Ich merke einfach, dass mein persönlicher „Akku“ danach immer länger braucht, um wieder vollständig aufgeladen zu sein, und die Erholungsphasen sich ausdehnen.

Um aber sicherzustellen, dass ich euch bei jedem einzelnen Workshop – egal ob heute oder in fünf Jahren – mit genau der Leidenschaft, der Klarheit, der Geduld und der vollen Power zur Seite stehen kann, die ihr von mir gewohnt seid und auch zu Recht erwartet, ist diese Anpassung für mich essenziell geworden. Es geht darum, meine eigene Energie und Spielfreude langfristig zu erhalten, um euch nachhaltig das bestmögliche Lernerlebnis bieten zu können. Ich bin sehr dankbar für all die großartigen Wochenend-Workshops, die wir bisher gemeinsam erlebt haben, aber für die Zukunft setze ich auf ein Format, das es mir erlaubt, beständig mein Allerbestes für euch zu geben.

Was heißt das für euch? 

Keine Sorge, inhaltlich bedeutet das keine Abstriche! Ganz im Gegenteil: Die eintägigen Intensiv-Workshops werden die gleiche Tiefe, die gleiche Praxisnähe und den gleichen unbedingten Fokus auf euren individuellen Fortschritt haben. Wir werden uns noch stärker auf das Wesentliche konzentrieren, die Dinge klar auf den Punkt bringen und sicherstellen, dass ihr an nur einem Tag den maximalen Input, die entscheidenden Techniken und eine Riesenportion Inspiration mitnehmt. Geballte Ladung Gitarren-Power, fokussiert und effektiv!

Motivation & Inspiration für deinen Gitarren-Alltag

Und wo wir gerade bei Inspiration sind – egal ob ihr beim Workshop dabei wart oder nicht, lasst uns alle daran denken, was unser Gitarrenspiel lebendig und spannend hält! Es sind oft die kleinen, aber beständigen Dinge:

  • Mach’s dir leicht: Deine Gitarre gehört nicht in den Koffer, sondern griffbereit auf den Ständer! Je weniger Hürden, desto öfter spielst du.
  • Regelmäßigkeit schlägt Länge: Schon 30-45 Minuten fokussiertes Üben täglich wirken oft mehr Wunder als stundenlange Sessions am Wochenende. Qualität vor Quantität!
  • Folge deinen Aha-Momenten: Wenn dich etwas im Workshop oder beim Lernen begeistert hat, bleib genau da dran! Deine Intuition ist oft der beste Kompass.
  • Technik als Freund: Sieh das Metronom und den Looper nicht als Feind, sondern als deine persönlichen Groove-Trainer und kreativen Sparringspartner. Hab Spaß damit!
  • Brich die Routine: Wenn Langeweile aufkommt, ändere was! Übe im Garten, ruf einen Freund zum Jammen an, probier einen Effekt aus, den du noch nie benutzt hast, oder besaite deine Gitarre einfach mal neu. Kleine Veränderungen können riesige Motivationsschübe auslösen!

Ich danke euch von Herzen für euer Verständnis für meine Entscheidung und vor allem für eure Treue und Unterstützung über all die Jahre. Lasst uns weiterhin gemeinsam die faszinierende und unendliche Welt der sechs Saiten erkunden!

Bleibt neugierig, bleibt im Groove und bis bald im nächsten Newsletter!

Herzliche Grüße
Euer Horst

 


Gitarre live: „Frag Horst S9 EP.05“ Frage & Antwortrunde 

In unserer monatlichen Q&A-Session stehen Eure Fragen rund um die Gitarre im Mittelpunkt! Egal, ob Spieltechnik, Equipment, Sounds, Livemusik oder Tipps zum Gitarre spielen – hier bleibt keine Frage unbeantwortet.

Klassikvideo der Woche: dein essenzieller Gitarrenkurs.

Gitarre lernen – Tag 17: Sologitarre Teil 7 – Ausdruckstechniken: Bending & Vibrato im Solospiel

Heute widmen wir uns den Techniken des Bending (Saitenziehen) und Vibrato, zwei unverzichtbaren Ausdrucksmitteln, die deinem Solospiel Emotion, Charakter und Professionalität verleihen. Wir zeigen dir, wie du diese Techniken präzise ausführst, in dein Spiel integrierst und von Meistern wie B.B. King, Gary Moore oder David Gilmour lernst. Lass uns keine Zeit verschwenden – los geht’s!

Bending (Saitenziehen)

  • Einführung: Was ist Bending, und warum ist es essenziell für ausdrucksstarke Soli?
  • Technik: Grundlagen der korrekten Ausführung, inklusive Fingerpositionen und Handhaltung.
  • Übungen: Erste Übungen, 4er-Sätze auf den dünnen Saiten, Ganztöne benden und fortgeschrittene Übungen mit jedem Finger.
  • Anwendung: Wie du Bendings in der Pentatonik, Bluenotes und Ganztönen einsetzt, um deine Soli zu veredeln.
  • Tipps: Präzision beim Töneziehen, Vermeidung von Überlastung und Inspiration von Gitarristen wie Stevie Ray Vaughan.

Vibrato

  • Einführung: Warum Vibrato das „Herz“ eines Solos ist und wie es Emotionen transportiert.
  • Technik: Detaillierte Erklärung der Vibrato-Ausführung, inklusive verschiedener Arten (B.B. King’s „Schmetterlingsvibrato“).
  • Beispiele: Analyse von Vibrato in Songs wie Gary Moore’s „The Loner“ und David Gilmour’s charakteristischen Bendings.
  • Übungen: Aufbau eines natürlichen Vibratos und Kombination mit Bendings.

Blues und Viertelton-Bendings

  • Erklärung: Wie Viertelton-Bendings deinem Blues-Spiel Authentizität verleihen.
  • Anwendung: Praktische Beispiele und Übungen für bluesige Soli.

Inspiration von Meistern

  • Lerne von Legenden wie B.B. King, Gary Moore, David Gilmour, Jimi Hendrix und Steve Vai, deren Bendings und Vibratos ikonisch sind.
  • Analyse ihrer Techniken und Tipps, wie du ihren Stil in dein Spiel integrierst.

 Tag 17 hat dir die Werkzeuge an die Hand gegeben, die dein Solospiel wirklich zum Leben erwecken. Bending und Vibrato sind der Schlüssel zu Ausdruck und Emotion auf der Gitarre. Die Beherrschung dieser Techniken benötigt Zeit und Geduld, aber der Lohn ist unermesslich: ein persönlicher Sound, der berührt. Bleib dran, übe mit Gefühl und freue dich auf die Vorschau am Ende des Videos (58:25)!


Die Musik in dir – Die erfüllende Reise von Herz und Hand

Ein weiser Musiker sagte einst: Der Sinn des Musizierens ist es, Freude zu finden, auszudrücken und durch unser Handwerk zum Klingen zu bringen. Eine Wahrheit, die sowohl das Herz als auch die Hände umfasst, und die wir doch manchmal aus den Augen verlieren. Mit den Jahren erkennen wir oft: Es ist nicht allein die technische Perfektion, die Bewunderung oder die Sammlung von Instrumenten, die uns nachhaltig erfüllen. Es ist die lebendige Verbindung zur Musik selbst – eine Verbindung, die durch fühlendes Herz und geschickte Hand entsteht.

Viele von uns verirren sich auf dieser Reise, weil sie Erfüllung einseitig suchen: Entweder jagen sie nur nach äußerer Anerkennung für technische Brillanz oder sie hoffen auf reinen Ausdruck ohne das nötige Können. Beides führt oft in eine Sackgasse.

Die Jagd nach dem schnellsten Lick, dem komplexesten Akkord oder dem „perfekten“ Ton kann leicht zur Besessenheit werden, oft genährt von Vergleichen und dem Gefühl, „noch nicht gut genug“ zu sein. Wir eifern Idolen nach, verlieren uns in Technik-Übungen und vergessen manchmal, warum wir überhaupt angefangen haben: wegen der Freude am Klang, am Erschaffen, am Ausdruck.

Auf der anderen Seite reicht Gefühl allein oft nicht aus, um das auszudrücken, was tief in uns klingt. Die Musik, die uns wirklich berührt – sei es ein einfaches Volkslied, ein komplexes klassisches Stück oder ein roher Blues – ist fast immer das Ergebnis von unzähligen Stunden des Übens, des Ausprobierens, von Versuch und Irrtum. Sie ist getränkt mit der Geduld, dem Fleiß und der Ausdauer des Musikers, der an seinem Ausdruck gefeilt hat. Ohne dieses engagierte Handwerk, ohne das geduldige Entwickeln von Können, erreicht unsere innere Musik selten die Klarheit und Tiefe, die andere Menschen wirklich berühren kann.

Wenn rein technische Virtuosität der einzige Maßstab wäre – warum fühlen wir uns dann oft von Musikern angezogen, deren Spiel vielleicht nicht makellos, aber voller Seele und Charakter ist? Wenn aber nur das rohe Gefühl zählte – warum widmen dann selbst die ausdrucksstärksten Künstler so viel Zeit dem Verfeinern ihrer Technik, dem Studieren ihres Instruments?

Wahrer musikalischer Reichtum entsteht im Zusammenspiel: zwischen der inneren Vision und der erlernten Fähigkeit, diese Vision hörbar zu machen. Er liegt in der Befriedigung, eine schwierige Passage gemeistert zu haben, um damit eine bestimmte Emotion transportieren zu können. Er liegt im Stolz, durch beharrliches Üben einen Ton oder ein Phrasing erreicht zu haben, das genau dem entspricht, was man im Herzen fühlt.

Musikalische Erfüllung ist also weder eine rein äußere Errungenschaft noch ein rein passiv empfangener Zustand. Sie ist ein dynamischer Prozess, ein Tanz zwischen innerem Hören und äußerem Tun. Sie wurzelt in der Liebe zur Musik und im Respekt vor dem Handwerk.

Die Reise zu dieser Erfüllung beginnt mit einer doppelten Annahme:

  1. Akzeptiere liebevoll, wo du gerade stehst: mit deinen Stärken und deinen momentanen Grenzen. Vergleiche dich nicht ständig, sondern erkenne deinen eigenen Weg an.
  2. Umarme den Prozess des Lernens und Übens: Sieh die notwendige „Arbeit“ nicht als Last, sondern als integralen Bestandteil der Freude. Finde Befriedigung im konzentrierten Üben, im Überwinden von Hürden, im schrittweisen Fortschritt. Erlaube dir Fehler, aber lerne daraus mit Geduld und Neugier.

Wenn du aus dieser Haltung heraus übst – motiviert durch den Wunsch nach Ausdruck, nicht durch Angst vor Unzulänglichkeit – dann wird das Üben selbst zu einer Quelle der Erfüllung. Dann sorgst du gut für dich als Musiker, für dein Gefühl und dein Können. Dann lebt die Musik in dir und findet durch deine Hände einen immer klareren Weg nach außen.

Diese innere Haltung, gepaart mit engagiertem Handwerk, trägt dich durch dein musikalisches Leben.

Du begegnest deiner Gitarre mit offenem Herzen und dem Willen zur Verbesserung. Du bereicherst dich selbst durch die Freude am Spiel und die Befriedigung des Lernens. Du erreichst vielleicht auch andere – durch die Authentizität deines Ausdrucks, die auf ehrlichem Gefühl und solider Fähigkeit basiert. Du erhältst zurück, was du investierst – in Form von Gänsehautmomenten im Flow, tiefer Verbundenheit zur Musik und dem Wissen, dass du etwas Wertvolles erschaffst.

Du wirst dankbar sein – für die Musik selbst, für dein Instrument, für deine Fähigkeit zu lernen und zu wachsen. Erfüllt von innen heraus, weil du den Reichtum deines Herzens und die Kraft deiner Hände entdeckt hast.

Das ist meine Erfahrung. Und das bedeutet erfülltes Musizieren – für mich.

Für weiteren guten Input: https://soundcloud.com/horstkeller

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Ich wünsche dir, dass du jeden Tag ein klein bisschen #besser wirst.


Viel Freude mit der Gitarre
Horst Keller
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PS: nutze die Gelegenheit und schreibe mir. Sende mir deine Fragen, Wünsche, Ideen, Anregungen hier.

Onlineshop:
NEU: 04.25 – Line 6 Helix TOP 10 Amps VOL.2
NEU: 12.24 – Pentatonic Mastery – Sebastian Minet
11.24 – Line 6 Helix Songpresets

Workshops und Events 2025: 
https://www.vip-guitar.de/workshop-gitarrencamp-2025/
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