Sologitarre spielen wie die Profis – TEIL 5 – Pentatonik Position 4 mit allen Erweiterungen
Der Schlüssel hinter den größten Solos im Blues und Rock
Rückblick und Ausblick
Nach der intensiven Arbeit mit der Blue Note (verkleinerte Quinte) und den diatonischen Tönen in den vorangegangenen Lektionen widmen wir uns nun der 4. Position der Pentatonik. Mit den richtigen Erweiterungen aus Position 3 und 5 sowie den gezielten Halbtonschritten auf den hohen Saiten (B- und E-Saite) bringst du dein Spiel auf die nächste Stufe.
In diesem Schritt gehen wir weiter auf die Melodie- und Ausdrucksmöglichkeiten ein, die du bereits entdeckt hast. Nun integrieren wir konsequent Blue Note, diatonische Ergänzungen und verschmelzen sie mit den Übergängen zwischen den Pentatonik-Positionen – so entsteht ein fließender, über das gesamte Griffbrett reichender Solostil.
Wieso Position 4?
- Klangliche Vielfalt: Die 4. Position ermöglicht dir, in höheren Lagen zu spielen, und bietet einen frischen, teils „sängerischen“ Toncharakter.
- Nahtlose Anbindung: Durch das Verbinden mit Position 3 und Position 5 kannst du größere Bereiche des Griffbretts abdecken – ideal für weite Melodiebögen und dramatische Solophrasen.
- Halbtonschritte auf den hohen Saiten: Gerade in Rock- und Blues-Solos verleihen diese kleinen „Leitton-Effekte“ dem Spiel Spannung.
Schritt-für-Schritt-Übung
- Erarbeite die 4. Position:
Spiele sie zunächst „trocken“, ohne Verzierungen. So lernst du die Grundstruktur und prägst dir die Intervalle ein. - Erweiterungen aus Lage 3 und 5 hinzufügen:
- Nutze Slides oder kurze Läufe, um die 3. und 5. Position anzubinden.
- Kombiniere so Teilbereiche der verschiedenen Lagen, um das Griffbrett fließend zu nutzen.
- Halbtonschritte in die hohen Saiten integrieren:
- Experimentiere mit Vibrato, Bends und Hammer-Ons auf diesen Tönen.
- Achte darauf, dass du sie an markanten Stellen einsetzt (z. B. kurz vor Akkordwechseln).
- Blue Note und diatonische Töne nicht vergessen:
- Baue die flatted fifth weiterhin als „Spannungswürze“ ein.
- Wenn es klanglich passt, ergänze zielgerichtet die diatonischen Töne (z. B. große Sekunde, große Sexte), um Phrasen zu erweitern.
Übe mit über 300 Blues- und Rock-Backingtracks
Übung macht bekanntlich den Meister – und nichts festigt dein Können besser als das praktische Spiel zu Backingtracks.
- A-Moll Blues (zum freien Improvisieren mit allen neuen Tönen)
- Old Love – Eric Clapton (perfekt, um diatonische Übergänge auszuprobieren)
- House of the Rising Sun – The Animals (ein Klassiker zum Trainieren von Licks in Position 4)
Tipp: Achte bei jedem Track auf sauberes Timing und Dynamik. Je bewusster du die neuen Töne einsetzt, desto gezielter entwickelst du dein „melodisches Vokabular“.
Kursübersicht
Dieser 8-wöchige Kurs ist dein Weg zum Griffbrett-Meister. Ziel ist es, in jeder Tonart und über jede Akkordfolge souverän improvisieren zu können – mithilfe von:
- Moll-Pentatonik & Erweiterungen (alle Lagen, inklusive Blue Note)
- Diatonischen Tönen für mehr melodische Ideen
- Räumlicher Orientierung über das gesamte Griffbrett
- Praxisnahem Training mit über 300 Blues- und Rock-Backingtracks
Genau diese Mischung aus Pentatonik, Blue Note und diatonischen Skalentönen bildet das Fundament unzähliger berühmter Solos (z. B. Still Got the Blues, Comfortably Numb, Hotel California, Stairway to Heaven oder All Along the Watchtower).
Dein Ziel in Reichweite
Mit jedem Übungsschritt und jeder Backingtrack-Session lernst du, kreativ mit den Tönen umzugehen und deine eigene Handschrift zu entwickeln. So wirst du das Griffbrett nicht nur „kennen“, sondern musikalisch beherrschen.
Bleib geduldig und genieße den Prozess. Jede kleine Verbesserung bringt dich deinem Ziel näher: Freiheit auf dem Griffbrett und ausdrucksstarkes Solospiel in jeder Situation.
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Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg
Horst Keller
#Sologitarre #Bluenote #Diatonik #Pentatonik #BluesRock #Gitarrenkurs #Improvisation
2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
Sehr gut und leicht verständlich erklärt die einzelnen Positionen der Pentatonik und ihre dazugehörigen Töne.
Man kann die Töne wunderbare verbinden. Es klinkt schon ganz anders und man kann gute Melodien entwickeln.
Sehr schöne und super gut erklärte Lektion!! Erstaunlich, wie die Zusammenhänge am Griffbrett entstehen. Diese Reise geht weiter und ist hoffentlich noch lange nicht zu Ende. Danke, Horst!