Sologitarre spielen wie die Profis – Teil 3

Hinzufügen der Blue Note
Der Schlüssel hinter den größten Solos im Blues und Rock

Willkommen zum dritten Teil unserer 8-wöchigen Serie „Sologitarre spielen wie die Profis“. Nachdem du in Woche 1 gelernt hast, Tonarten nach Gehör zu finden, und in Woche 2 die tiefe sowie hohe Erweiterung der Pentatonik-Position 1 kennengelernt hast, geht es jetzt einen entscheidenden Schritt weiter: Wir ergänzen die Pentatonik mit der Blue Note, um einen unverwechselbaren, „bluesigen“ Sound zu erzielen.


Warum ist die Blue Note so wichtig?

Die Blue Note (verkleinerte Quinte oder „flatted fifth“) prägt den typischen Charakter vieler Rock- und Blues-Solos. Ob Gary Moore, Albert King oder Eric Clapton – sie alle nutzen diesen Übergangston, um ihren Linien Ausdruck und Spannung zu verleihen. In Kombination mit Bends, Slides und Hammer-Ons erzeugst du damit sofort jene Klangfarbe, die das Publikum unweigerlich an Blues erinnert.


Ein kurzer Blick auf die Theorie

  • Verminderte Quinte (Tritonus): Diese Note liegt genau zwischen reiner Quinte und Quarte. In der Bluestonleiter wird sie einfach in die Moll-Pentatonik eingefügt.
  • Intonation der Blue Note: Sie wird nicht starr gespielt, sondern oft zwischen den Tönen „in Bewegung“ gehalten. Dabei kannst du sie nach Gefühl minimal hochziehen, um den typisch „schmutzigen“ Blues-Klang zu erzeugen.
  • Melodische Funktion: Die Blue Note selbst verändert nicht die Harmonie, sondern dient als farbenreicher Durchgangston – perfekt für markante, ausdrucksstarke Phrasen.

So integrierst du die Blue Note in dein Spiel

  1. Pentatonik + Blue Note
    • Baue die verminderte Quinte in deine bereits vertraute Position 1 ein.
    • Übe sie in beiden Oktaven deiner Pentatonik, also auch in der Lage ab dem 12. Bund.
  2. Nutze Bends, Hammer-Ons und Slides
    • Die Blue Note klingt besonders effektiv, wenn du sie „anspielst“ oder „umspielst“.
    • Probiere, die Note nur kurz anzuschlagen und dann sofort weiterzuziehen (Slide) oder sie mit einem Bend zu modulieren.
  3. Gezieltes Platzieren
    • Baue die Blue Note an strategisch passenden Stellen in dein Solo ein, etwa um eine Phrase besonders hervorzuheben.
    • Achtung: Zu viel Blue-Note-Einsatz kann überladen wirken – weniger ist oft mehr.
  4. Üben mit Backingtracks
    • Nutze die über 300 Blues- und Rock-Backingtracks, um dich mit dem Klang der Blue Note vertraut zu machen.
    • Achte darauf, sowohl deine Timing– als auch deine Phrasierungstechniken (Bends, Slides etc.) zu verbessern.

Was du mitnehmen wirst

  • Noch mehr Klangfarbe in deinem Spiel: Die Blue Note sorgt für jene würzige Spannung, die Blues und Rock so besonders macht.
  • Feinere Ausdrucksmöglichkeiten: Indem du lernst, die Blue Note „zwischen den Tönen“ zu intonieren, entwickelst du mehr Persönlichkeit in deinen Solos.
  • Wissen fürs Leben: Die Bluestonleiter ist ein universelles Werkzeug, das du in fast jedem Musikstil einsetzen kannst – nicht nur im Blues.

Der Weg geht weiter

Mit der Blue Note hast du jetzt ein weiteres Element an der Hand, um deine Pentatonik-Solos auf das nächste Level zu heben. Achte darauf, diese Note bewusst einzusetzen und variabel zu gestalten, sodass dein Spiel authentisch und spannend bleibt.

Übe fleißig, hab Spaß und genieße den Prozess!

Je weiter du in unserem 8-wöchigen Kurs voranschreitest, desto mehr wirst du merken, wie alle Puzzleteile zusammenpassen. Die Kombination aus Tonart-Bestimmung, erweiterter Pentatonik und Blue Note ist das Rückgrat zahlreicher weltbekannter Solos – und wird dir das Gefühl geben, musikalische Freiheit zu erleben.

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Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg
Horst Keller
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Über 300 Blues und Rock Backintracks zum Üben

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Wolfgang Watzek
    14. April 2021 19:15

    Lieber Horst, vielen Dank für deine so einfache aber deshalb so geniale Art wie du Wissen auf den Punkt bringst.
    Deine Seite war für mich ein Glücksgriff …… vielen Dank dafür !!
    LG Wolfgang

    Antworten

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