VIP-Guitar Newsletter Woche 17 / 2022

Hallo zusammen,

ich hoffe, es geht Euch gut und Ihr genießt das Aufblühen des Frühlings.
Letzte Woche hatte ich mal wieder mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, es waren Updates, die mir die Soundkartentreiber zerschossen hatten. Nur damit Ihr mich besser versteht, ich bin nach 25 Jahren täglichen Umgangs mit Computern, wahrlich kein Amateur was die Steuerung eines PCs angeht. Der Aufwand ist enorm, mit 3 Kameras, 2 (+3 von den Webcams) Soundkarten, High End PC und jeder Menge Software, die immer strengeren Kontrollen und Bedingungen unterzogen wird. Man merkt von Jahr zu Jahr, dass Google seine Monopolstellung immer mehr kontrollieren will und YouTube sehr heftigen Bedingungen unterzieht in Bezug auf das, was man hochlädt und wie man es live streamen darf.

Live ist mit enormem Stress verbunden, wenn man sich Tage/Wochenlang vorbereitet und dann etwas trotzdem nicht funktioniert. Ich sitze da teilweise Stunden vorher schon am Rechner und überprüfe jedes Mal alles. Und trotzdem, wenn ich dann live gehe, gibt es keine Garantie, dass alles 100 % funktioniert. Stellt Euch einfach einen Live Gig vor und irgendwo ist ein kleiner Fehler, der es unmöglich macht zu spielen. Auf Dauer setzt mir das immer mehr zu und daraus werde ich meine Konsequenzen ziehen müssen.
Zusätzlich erlebe ich in letzter Zeit immer mehr Menschen, die meinen, ich wäre so eine Art Entertainer und hätte Sie gefälligst während eines Livestreams noch zusätzlich zu unterhalten. Nur um das klarzustellen, NEIN das bin ich nicht. Davon gibt es auf dieser Welt zu viele und ich habe Null Interesse daran. Auch Clickbait und falsche Versprechungen, das ist nicht meine Welt, davon gibt es auch schon viel zu viel…

Ich unterrichte Gitarre in einer Live Unterrichtsstunde und meine Schüler sind dabei idealerweise aufmerksam, stellen Fragen zum Thema, helfen sich gegenseitig, schreiben keinen Quatsch in den Chat und tauschen sich mit mir höflich und freundlich aus.
Deswegen werde ich klare Regeln einführen, die mir und Euch helfen sollen konzentriert bei der Sache zu bleiben.

  1. Grundregel: Fragen werden nur zum Thema beantwortet
  2. Dialoge zu belanglosen Themen werden gelöscht
  3. Wir helfen uns gegenseitig, wo wir uns sicher sind und wo wir können, oder halten uns zurück
  4. Es geht um live Unterricht, nicht um Entertainment, dies basiert auf geteilter Verantwortung, Wertschätzung, Freundlichkeit, Respekt und gegenseitiger Rücksichtnahme
  5. Der Livechat ist nur für Abonnenten verfügbar

Ich freue mich sehr Euch mitteilen zu können, dass diesen Donnerstag Fabian Ratsak endlich wieder bei mir zu Besuch ist und wir uns seine Top 10 Tipps zur Improvisation auf der Gitarre anschauen werden. Ganz sicher ein besonderes Highlight. Im Livechat werden wir sehr gerne Eure Fragen beantworten.
Heute gibt es dann den Klassiker „Eye of the tiger“, dem ich noch einige ziemlich interessante Details entlocken konnte.

Video der letzten Woche

Gitarre Easy Strumming: "No Woman, No Cry" Bob Marley
Gitarre Easy Strumming: „No Woman, No Cry“ Bob Marley

In dieser Unterrichtsstunde zeige ich dir, wie du den Song „Wish You Were Here“ von Pink Floyd vollständig spielen kannst. Wir lernen das legendäre Intro des Songs, beide Gitarrensoli sowie die Akkorde und Strumming Patterns für die Strophe und den Refrain. In diesem Lied finden wir eine Mischung aus Anfänger- und Fortgeschrittenen-Techniken, die allen Spielern unabhängig von ihrer Erfahrung wertvolle Übungsmöglichkeiten bieten. Auf geht’s.

Aktuell Live:

Dienstag 26.04.22 17:00 Gitarre Songtutorial: „Eye of the Tiger“ Survivor
Donnerstag 28.04.22 17:00 Gitarre lernen: Fabian Ratsaks Top 10 Tipps zur Improvisation

Philosophisches: Tao Tê King Strophe 15: „Der Weg der alten Meister“

„Die alten Meister der Exzellenz hatten eine subtile Essenz, und eine Tiefe, die zu tief ist, um sie zu begreifen.
Da sie unmöglich zu begreifen waren, werde ich versuchen, sie durch ihr Aussehen zu beschreiben.
Vorsichtig, wie beim Überqueren eines Flusses im Winter.
Wachsam, als wären sie von Fremden umgeben.
Würdevoll, wie ein Gast.
Nachgiebig, wie Eis, das zu schmelzen droht.
Einfach, wie unbearbeitetes Holz.
Offen, wie ein Tal.
Unklar, wie ein trübes Wasser.
Wer kann in der Stille warten, bis sich der Schlamm gesetzt hat?
Wer kann warten, bis der Moment des Handelns kommt?
Derjenige, der am Weg festhält, sucht nicht nach Überfluss.
Da es ihm an Überfluss mangelt, kann er alt werden, ohne dass er erneuert werden muss.“

Lao Tzu will nicht die Vergangenheit glorifizieren, sondern die Gegenwart lehren. Er möchte, dass seine Leser vom Beispiel der alten Weisen lernen. Wir mögen ihre Weisheit nicht vollständig verstehen, aber wenn wir ihr Verhalten nachahmen, lernen wir durch Handeln. Sich weise zu verhalten, fördert die Weisheit.

Aristoteles hätte es Mimesis, Nachahmung, genannt. Die alten Griechen waren sich bewusst, dass menschliches Lernen größtenteils durch Nachahmung erfolgt. Kinder ahmen ihre Eltern nach. Auf diese Weise wird der größte Teil des menschlichen Wissens und der Erfahrung weitergegeben.
Was ist also das Verhalten der alten Weisen, das wir nachahmen sollten? In diesem und anderen Kapiteln macht Lao Tzu deutlich: Das Vorbild ist praktisch das Gegenteil des prächtigen Königtums. Anstelle von Luxus und Erhabenheit sollte der Weise einen bescheidenen Platz, Einfachheit und Ruhe suchen.

Der Weise sollte lieber abwarten, als in Aktion zu treten, um keine kurzsichtigen Fehler zu machen. Er sollte bescheiden sein, um keinen Neid zu wecken. Er sollte auch bei Dingen, die andere für unbedeutend halten, nachdenklich und vorsichtig sein. Je stärker seine Macht ist, desto sanfter sollte er mit ihr umgehen.
Auf diese Weise ist der Weise nahe am Wesen des Tao und versteht dessen Funktionsweise. Es ist der Weg, nahe an der Natur zu leben, oder genauer gesagt: nahe am Natürlichen.

Heutzutage scheinen wir genau das Gegenteil zu suchen. Wir sehnen uns nach Ruhm und Ehre, vergessen aber, dass die Chancen, dass wir uns dessen würdig erweisen, umso geringer sind, je mehr man uns damit beschenkt. Andere werden uns nicht in ihrem Herzen loben, sondern sagen: „Das könnte genauso gut ich sein.“

Eine Gesellschaft, die einige ihrer Bürgerinnen und Bürger glorifiziert, fördert Neid, Konkurrenz und Unheil – leider auch Dummheit. Wenn wir oberflächliche Dinge zu unserem Streben machen, finden wir nur das, wonach wir gesucht haben, nämlich Oberflächlichkeit. Um das Tiefgründige zu erreichen, müssen wir uns von solchen Ablenkungen befreien. Sonst setzt sich der Schlamm nicht fest und wir sehen nicht klar.

Die alten Meister wussten, wie man auf Unsinn verzichtet, bis nur noch die Essenz übrig bleibt. Heutzutage sind wir davon wahrscheinlich weiter entfernt als je zuvor. In diesem Sinne könnte Lao Tzu Recht haben, wenn er sagt, dass das goldene Zeitalter der Menschheit in weiter Ferne liegt.

Zitat der Woche: „Dem Menschen einen Glauben schenken, heißt seine Kraft verzehnfachen.“ Gustave Le Bon

Mehr Motivation und guter Input: Motivationscast
===========================================================
Sei dir deiner sicher, sei glücklich und lass dir von niemandem Angst machen! Ich wünsche Dir das Du jeden Tag ein klein bisschen #besser wirst.

Liebe Grüße und beste Gesundheit
Horst Keller

Ähnliche Beiträge

2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Hallo mein Lieber,
    Bin sehr froh für die neue. Regeln. Ich will was lernen und ich werde immer besser.
    Bleibe so wie Du bist und bleib gesund😊.
    Lieber Gruß.
    Francesco

    Antworten
    • Horst Keller
      26. April 2022 19:06

      Hallo lieber Francesco,
      vielen Dank für dein Feedback und genauso soll es auch sein, wir wollen lernen und besser werden. 🙂
      Weiterhin viel Erfolg und lieben Gruß
      Horst

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.