VIP-GUITAR Newsletter WO.42/2025
Liebe VIP-Guitar Community, liebe Gitarrenfreunde,
Das Paradox des modernen Gitarrenlernens
Du setzt dich voller Vorfreude hin, um Gitarre zu spielen – und plötzlich ist sie wieder da: diese innere Unruhe. Statt zu üben, öffnest du YouTube. „Nur mal kurz schauen…“ Zehn Minuten später hast du fünf Tabs offen: „Die BESTE Pentatonik-Übung!“, „Warum du FALSCH greifst!“, „Dieses Geheimnis kennen Profis!“
Eine Stunde vergeht. Dein Kopf schwirrt vor lauter widersprüchlichen Ratschlägen, aber deine Hände? Die haben keine einzige Note gespielt. Die Gitarre liegt stumm neben dir. Du fühlst dich blockiert. Gelähmt. Das ist die berüchtigte Analyse-Paralyse – und lass mich das gleich klarstellen: Du bist nicht faul. Du bist nicht untalentiert. Du bist einfach in einer Informationsflut gefangen, die nie dafür gemacht wurde, dich weiterzubringen.
Aber ich habe eine befreiende Nachricht für dich: Dieser Wahnsinn hat ein Ablaufdatum.
Der große Wandel – und warum du davon profitierst
Wir stehen mitten in einem tiefgreifenden Umbruch. Die Ära, in der uns das Internet weismachen wollte, dass mehr Content automatisch mehr Wert bedeutet, neigt sich dem Ende zu. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Zeit, die Menschen gedankenlos durch soziale Medien scrollen, schrumpft messbar. Warum? Weil wir erschöpft sind. Ausgebrannt vom endlosen Konsum. Die Leute suchen nicht mehr nach der nächsten schnellen Ablenkung oder dem 437. ultimativen Gitarrentipp.
Sie suchen nach Entlastung, Klarheit und echtem Sinn.
Die zwei unsichtbaren Feinde deines Fortschritts
1. Die Flut der Fakes und der „Fabrikgeruch“
Seit KI Inhalte auf Knopfdruck produziert, fühlt sich vieles im Netz erschreckend generisch an. Perfekt ausgeleuchtet, perfekt geschnitten, perfekt… leer. Du schaust ein Video und fragst dich: Sitzt da überhaupt ein echter Mensch? Oder ist das ein Avatar, der mir von einem Algorithmus zusammengestellt wurde?
Diese KI-Müdigkeit ist real. Sie macht uns misstrauisch, distanziert – und hungrig nach echten Menschen mit echten Geschichten.
2. Die Vergleichsfalle – der stille Motivationskiller
Stell dir vor: Du übst seit Wochen fleißig deine ersten Akkorde. Dann öffnest du Instagram und siehst einen 16-Jährigen, der scheinbar mühelos durch „Eruption“ von Van Halen fliegt. Oder du scrollst durch YouTube-Kommentare: „Nach zwei Wochen konnte ich schon Wonderwall!“
Und du? Nach vier Monaten kannst du gerade mal zwischen G und C wechseln, ohne hinzuschauen. Das tut weh. Nicht wahr?
Aber hier ist die Wahrheit: Dieser Schmerz ist nicht dein Versagen – er ist das Symptom eines kaputten Systems. Wenn du versuchst, in einem unstrukturierten Informationsdschungel zu lernen, bist du ständig nur zwei Klicks vom nächsten Selbstzweifel entfernt.
Warum Live das Gegengift ist!
Dass ich fast alle meine Lektionen als Livestream produziere, ist meine bewusste Antwort auf genau diese Probleme. Und es macht drei entscheidende Unterschiede:
→ Garantierte Menschlichkeit
Keine perfekt geschnittenen Takes. Was du siehst, ist echt – mit allen kleinen Versprechern, spontanen Momenten und ehrlichen Reaktionen. Ich sitze hier, jetzt, für dich. Das schafft Vertrauen auf einer Ebene, die keine noch so perfekt produzierte Lektion jemals erreichen kann. Warum glaubt ihr, dass es kaum jemand außer mir macht?
→ Ein geschützter Raum statt digitalem Lärm
In unserer Live-Umgebung und der privaten Community gibt es keine Ablenkung durch „empfohlene Videos“, keine Werbeunterbrechungen, keine Kommentarspalten voller Wichtigtuer. Nur du, Menschen und ich, die denselben Weg gehen. Ein Ort echter Verbundenheit – nicht der oberflächliche Zirkus.
→ Struktur als Befreiung
Statt dich im Dschungel verirren zu lassen, bekommst du einen klar markierten Pfad: vom ersten Akkord bis zum versierten Spieler. Menschlich begleitet. Qualitätsgeprüft. Du musst nicht mehr entscheiden, was als Nächstes kommt – ich habe diesen Weg bereits für Tausende Schüler erprobt.
Das ist der Unterschied zwischen einer Suchmaschine (YouTube: Chaos, Überwältigung, Vergleichsfalle) und einem verlässlichen Mentor (Klarheit, Fortschritt, Erfolgserlebnisse).
Deine Erlaubnis, menschlich zu sein. Hier ist etwas, das dir niemand sagt, weil es sich nicht „viral“ teilen lässt: Langsamer Fortschritt ist immer noch Fortschritt.
Du darfst Monate für ein paar Akkorde brauchen.
Du darfst Pausen machen.
Du darfst Tage haben, an denen deine Finger nicht mitspielen wollen.
Du darfst diesen Weg in deinem Tempo gehen.
Du darfst jedoch auch täglich #besser werden.
Du lernst Gitarre, um dich zu bereichern – nicht, um einem unerreichbaren Ideal hinterherzujagen, das ein krank machender Algorithmus für dich ausgewählt hat. Jeder hat sein eigenes Tempo, seinen eigenen Traum. Musik ist eines der mächtigsten Werkzeuge für Heilung, Freude und persönliches Wachstum, das wir Menschen haben.
Aber dieser Weg beginnt nicht mit mehr Information. Er beginnt mit Struktur, Vertrauen und einem sicheren Raum.
Mit klaren, bewussten Schritten, die dir jeden Tag das besondere Gefühl geben: „Heute war ein Erfolg.“
Und genau das ist es, was ich dir biete. Werde Unterstützer: JETZT!
Herzliche Grüße und viel Erfolg!
Horst
Nächstes Livevideo: Donnerstag, 16.10. um 17:00 Uhr: Im Test: Neue F*nd*r Serie Gitarren

Dieses Mal ein Premierentest einer neuen Auflage klassischer F*nd*r Gitarren. Eine brandneue Auflage der Gitarren, die Musikgeschichte geschrieben haben. Wie klingen sie? Wie spielen sie sich? All das beantworte ich im Live-Premiere-Video. Seid live dabei, wenn ich sie das erste Mal anspiele. Eure Fragen beantworte ich direkt im Chat!
Video der letzten Woche: Gitarre Basics: Die zwei wichtigsten Solo-Patterns

Willst du deine Solophrasen sauberer, musikalischer und vielseitiger machen? In diesem Live-Workshop zeige ich dir kompakt und praxisorientiert die zwei Kernmuster, die jedem Solo-Training als Basis dienen: das 3er-Pattern (Triolen/Triplets) und die 4-Note-Sequenz. Du lernst nicht nur die Mechanik, sondern vor allem, wie du diese Patterns horizontal über das Griffbrett einsetzt – für mehr Ausdruck, Timing-Sicherheit und kreative Freiheit.
Die 6-Wochen-Pattern-Challenge: Entfessle dein Solospiel!
Bist du bereit, dein Solo-Repertoire nachhaltig zu erweitern? In sechs Wochen arbeiten wir systematisch an Timing, Griffbrett-Orientierung und musikalischer Anwendung – so, dass du die Patterns sicher und kreativ nutzen kannst.
Dein Erfolgsplan:
– Tägliches Engagement: Nimm dir täglich 30–45 Minuten reine Übezeit – konsequente Regelmäßigkeit schlägt sporadische Marathons.
– Grundlagen zuerst: Beginne mit Langsamkeit und Präzision (Metronom ist Pflicht). Sauberkeit vor Tempo.
– Meistere die Übergänge: Trainiere das Verschieben der Patterns über Lagen – flüssige Lagenwechsel sind der Schlüssel zur Freiheit auf dem Griffbrett.
– Lick-Entwicklung: Entwickle pro Woche 1–2 kurze Phrasen auf Basis der Patterns; arbeite langsam mit Wechselschlag, später mit Hammer-Ons/Pull-Offs für mehr Ausdruck.
– Kreative Erkundung: Kombiniere Triplets und 4-Note-Sequenzen, oktaviere, variiere Rhythmen – dein Griffbrett ist dein Spielplatz.
– Finde deine Stimme: Experimentiere mit Phrasierung und Dynamik; entwickle persönliche Versionen der Muster.
– Übe langsam, sehr langsam: Langsames Üben ist unbezahlbar. Du musst so langsam üben, dass du dir jeder einzelnen Handlung bewusst bist und nichts automatisch abläuft
– Fokussiere dich auf die Fingersätze: Eine sehr sorgfältige Planung des Fingersatzes ist absolut entscheidend.
Dein Erfolg ist realistisch: Wer diese 6 Wochen konsequent durchzieht, wird deutlich sicherer in Timing, Lagewechseln und Phrasenbau – und spürbar freier im Solo-Spiel. Werde Teil der Challenge! Teile deine Fortschritte in den Kommentaren oder tagge mich – deine Clips motivieren die Community und ich gebe gerne Feedback.
Hol dir deine Sounds & Plektren:
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Plektren: https://www.vip-guitar.de/shop/VIP-Guitar-Plektren-c118750072
Klassikvideo der Woche:

Fortgeschrittenen Blueskurs Tag 8: „Pride and Joy“ – Stevie Ray Vaughan
Willkommen zu Tag 8 unseres Fortgeschrittenenkurses Blues! Heute widmen wir uns einem echten Juwel des Blues: „Pride and Joy“ von Stevie Ray Vaughan. Dieser Song ist nicht nur ein Meilenstein in Vaughans Karriere, sondern auch ein absolutes Muss für jeden Blues-Gitarristen.
Über „Pride and Joy“: Das Herz des Texas Blues
„Pride and Joy“ ist eine Eigenkomposition von Stevie Ray Vaughan und seiner Band Double Trouble. Der Song erschien 1983 auf seinem ikonischen Debütalbum Texas Flood und wurde schnell zu einem seiner bekanntesten Tracks. Vaughan schrieb den Song für eine neue Liebe und er reflektiert seine emotionale Tiefe sowie seine meisterhafte Beherrschung des Blues.
Songanalyse: Der unwiderstehliche Texas Shuffle
Als „klassischer Texas Shuffle“ besticht „Pride and Joy“ durch ein zwölftaktiges Blues-Arrangement in E-Dur (wobei Vaughans Gitarre einen Halbton tiefer gestimmt war, was die Tonhöhe von E♭ ergibt). Das Kernstück des Songs ist Vaughans einzigartige Rhythmusspieltechnik, die eine Basslinie mit gedämpften Akkorden kombiniert. Er erzeugt damit einen unverwechselbaren perkussiven Effekt und lässt gleichzeitig so viele Saiten wie möglich klingen. Sein großartiger, schwungvoller Sinn für rhythmischen Swing ist das Kernelement seines Stils und macht diese Lektion zu einem Paradebeispiel für den Texas Shuffle.
Equipment & Sound: Weniger ist mehr
Stevie Ray Vaughan wird untrennbar mit der Fender Stratocaster verbunden. Sein einzigartiger Ton wurde maßgeblich durch die Kombination aus seiner Stratocaster, einem Tube Screamer und einem aufgerissenen Fender- oder Marshall-Röhrenverstärker geprägt. Doch das ist nur die halbe Miete: Egal, welche Gitarre, welchen Verstärker oder welche Pedale er benutzte, er klang immer wie er selbst. Dies ist eine der wichtigsten Lektionen für jeden Gitarristen: Am Ende zählt der Ausdruck, der aus den Fingern kommt.
Was du lernst:
- Die Grundlagen des Texas Shuffle: Wir tauchen tief in den Rhythmus ein, der den Song antreibt. Lerne, wie du eine groovige Basslinie mit den charakteristischen perkussiven Akkorden kombinierst.
- Vaughans Spielweise: Wir analysieren seine ikonischen Licks und vor allem sein herausragendes Rhythmusspiel, das oft im Schatten seiner fulminanten Soli steht.
- Der richtige Ton: Erfahre, wie du mit einfachen Mitteln einen kraftvollen Blues-Sound erzeugst, der dem Original so nahe wie möglich kommt.
Nützliche Links & Ressourcen
- Stevie Ray Vaughan & Double Trouble – Pride And Joy (Live at Montreux 1982)
- „Pride and Joy“ Song-Analyse (Wikipedia)
- Gitarren Tutorial – Texas Shuffle Rhythmus
- 10 Stevie Ray Vaughan Signature Blues Licks
- Gitarren RIFFS: „Scuttle Buttin“
- Blues Turnaround im Stile von Stevie Ray Vaughan
- Texas Blues Lick: „Texas Flood“
Begleite uns in dieser Lektion, um die Geheimnisse hinter „Pride and Joy“ zu entdecken und deine Fähigkeiten im Blues-Spiel zu erweitern. Dieser Song ist nicht nur eine Hommage an einen der größten Blues-Gitarristen aller Zeiten, sondern auch eine Chance für dich, deinen eigenen Ausdruck im Blues zu finden.

Steve Stevens: Virtuose, Soundgestalter und Genre-Grenzgänger
Unter dem obigen Link findest du ein PDF mit einer wesentlich ausführlicheren Beschreibung von Steve Stevens‘ Schaffen. Dies ist nur eine Kurzfassung.
Steve Stevens ist weit mehr als nur der langjährige Gitarrist von Billy Idol. Er ist der Klangrevolutionär, der in den 1980er Jahren bewies, dass die Gitarre im Zeitalter der Synthesizer-Dominanz nicht nur überleben, sondern die klangliche Landschaft neu definieren kann. Seine einzigartige Karriere, die am 5. Mai 1959 in Brooklyn, New York, begann, fußt auf seiner frühen akustischen Prägung und dem radikalen Experimentiergeist, der ihn zu einem der innovativsten Gitarristen seiner Generation machte. Als Grammy-Gewinner für die legendäre „Top Gun Hymne“ (1986) und kreativer Kopf hinter ikonischen Klängen wie dem „Strahlengewehr-Effekt“ auf „Rebel Yell“ hat Stevens bewiesen, dass Technik, Theatralik und klangliche Innovation untrennbar verbunden sein können.
Die Bausatz-Prinzipien von Stevens:
1. Flamenco-Technik trifft elektrische Gitarre (Der Mischmeister):
Stevens‘ Musik lebt von der Verschmelzung klassischer Flamenco-Technik mit modernem Plektrum-Spiel. Anders als traditionelle Flamenco-Gitarristen, die nur mit den Fingern zupfen, entwickelte Stevens eine Mischtechnik: Der Daumen spielt Bassnoten, Zeige- und Mittelfinger führen Aufwärtsschläge auf den hohen Saiten aus, während das Plektrum zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten wird – bereit für schnelle Wechsel zu reinem Plektrum-Spiel. Diese Technik (zu hören im Intro von „White Wedding“ und „Set Me Free“) ermöglicht polyphone Texturen – Bass und Melodie gleichzeitig. Stevens bringt die perkussive Energie des Flamenco in den Hardrock, ohne die elektrische Aggression zu opfern.
2. Klanggestaltung als kompositorisches Element (Der Strahlengewehr-Effekt):
Stevens‘ größte Neuerung war die Behandlung der Gitarre als Klang-Erzeuger, nicht nur als Melodie-Instrument. Für das Einzelstück auf „Rebel Yell“ (1983) experimentierte er radikal: Er hielt Spielzeug-Laserpistolen direkt an die Tonabnehmer seiner Gitarre und erzeugte damit die außerirdischen, futuristischen Laser-Klänge, die durch das Gitarrensolo fegen. Stevens erinnert sich: „Ich stolperte über die Idee, Spielzeug-Strahlengewehre zu verwenden. Ich erinnere mich, wie ich zu Billy sagte: Es können nicht nur Noten sein – wir brauchen etwas, das eine klangliche Explosion hat.“ Dieser Ansatz war bahnbrechend und bewies, dass die Gitarre im Synthesizer-dominierten Jahrzehnt genauso futuristische Klänge erzeugen konnte wie jeder Synthesizer. Stevens etablierte damit ein neues Paradigma: Die Gitarre ist ein Labor für Klang.
3. Extremes Tremolo-Vibrato (Die singende Gitarre):
Stevens ist berühmt für seinen expressiven und theatralischen Einsatz des Tremolo-Systems. Anders als viele Gitarristen, die das Tremolo nur für aggressive Tonhöhen-Absenkungen nutzen, behandelt Stevens es als primäres Ausdrucksmittel. Sein Vibrato ist weit, kontrolliert und variabel – ähnlich einem Geiger. In der „Top Gun Hymne“ (1986) spielte Stevens ein legendäres 64-Takte-Einzelstück am Stück, das von kraftvollen, singenden Tonhöhen-Biegungen und kontrolliertem Vibrato geprägt ist. Der Komponist Harold Faltermeyer wollte ursprünglich alles behalten, und Stevens lieferte eine Darbietung, die zum ikonischsten Gitarrensolo der Filmgeschichte wurde. Die Technik: Weite Biegungen (oft 2-3 Halbtöne), verzögertes Vibrato (die Note erklingt zunächst „rein“, dann setzt das Vibrato ein), und melodische Tremolo-Absenkungen – nicht nur als Effekt, sondern als Teil der Melodie.
4. Vielseitigkeit als Überlebensstrategie:
Stevens‘ Karriere demonstriert radikale stilistische Bandbreite: Von Hardrock (Billy Idol) über Pop (Michael Jacksons „Dirty Diana“, 1987) bis zu instrumentaler Fusion („Flamenco A Go-Go“, 1999) und Progressive Rock („Memory Crash“, 2008). Diese Vielseitigkeit ist kein Zufall, sondern strategisch. Stevens sagt: „Sei niemals selbstgefällig. Stelle dich und deine Fähigkeiten immer in Frage.“ Seine akustischen Wurzeln (er spielte jahrelang akustische Gitarre, bevor er mit 13 zur E-Gitarre wechselte) gaben ihm eine melodische Sensibilität, die ihn von reinen Shreddern unterscheidet. Die Zusammenarbeit mit Michael Jackson für „Dirty Diana“ zeigt seine Fähigkeit, Aggression mit Präzision zu verbinden – Jackson wählte ihn, weil Stevens sowohl technisch brillant als auch dem Lied dienend war.
Stevens‘ Lektionen für angehende Gitarristen:
- Der Klang kommt aus den Händen: Vibrato, Anschlagsdynamik und Timing sind wichtiger als teure Ausrüstung. Stevens betont: „Der beste Verstärker der Welt kann schlechte Technik nicht retten.“ Übe mit einem sauberen Verstärkerklang, um deine Technik ehrlich zu beurteilen.
- Meistere das Vibrato: Stevens‘ Vibrato ist weit, kontrolliert und variabel. Übe Vibrato isoliert auf einer einzelnen Note. Ziel: Gleichmäßige Schwingung über mindestens 4 Sekunden. Das Vibrato sollte erst nach ca. 0,5 Sekunden einsetzen, damit die Note zunächst „rein“ erklingt – dies schafft Spannung.
- Experimentiere furchtlos mit Klang: Die besten Klänge entstehen durch Zufall – aber nur, wenn du experimentierst. Stevens‘ Strahlengewehr-Effekt entstand aus reiner Neugier. Halte Gegenstände vor die Tonabnehmer, experimentiere mit Rückkopplung, nutze dein Tremolo kreativ. Die Gitarre ist ein Instrument zur Klangerzeugung, nicht nur zur Melodie.
- Mischtechnik für polyphone Texturen: Lerne die Kombination von Plektrum und Fingern. Daumen spielt Bass, Finger zupfen Melodie – gleichzeitig. Dies öffnet völlig neue Möglichkeiten für Arrangements und Einzelstücke. Beginne mit einfachen Mustern (z.B. E-Bass mit Daumen, B-G Melodie mit Zeige-/Mittelfinger).
- Lied über Einzelstück: Stevens spielte für Michael Jackson, Billy Idol und Filmmusiken – immer mit der Philosophie: „Diene dem Lied, nicht deinem Ego.“ Das Einzelstück auf „Dirty Diana“ ist relativ simpel konstruiert, aber perfekt platziert. Die „Top Gun Hymne“ ist episch lang, aber jede Phrase dient der emotionalen Erzählung des Films.
- Vielseitigkeit macht dich unersetzlich: Stevens‘ Flamenco-Ausflüge machten ihn zu einem besseren Rock-Gitarristen. Spiele Genres, die dir fremd sind – Jazz, Funk, Country, Klassik. Jeder Stil lehrt dich etwas, das du in deinen Hauptstil integrieren kannst.
Einstiegspunkt: Rebel Yell – Der Raygun-Effekt.
Dieses ikonische Stück ist das perfekte Einstiegsbeispiel für Stevens‘ originellen Ansatz: Der legendäre Raygun-Effekt, extreme Tonhöhen-Biegungen und Flamenco-beeinflusste Geschwindigkeitsläufe. „Rebel Yell“ vereint alle charakteristischen Elemente von Stevens‘ Spielweise – von der Mischtechnik über aggressive Riffs bis zum außerirdischen Unikat. Es ist die Blaupause für seine gesamte Philosophie: Technik im Dienst der Theatralik, Klang als kompositorisches Element.
VIP-Guitar Lernlinks:
- Top Gun Anthem – Steve Stevens
- Songtutorial: White Wedding – Billy Idol/Steve Stevens
- Flesh for Fantasy – Billy Idol/Steve Stevens
- Rebel Yell Teil 1 – Billy Idol/Steve Stevens
- Rebel Yell Teil 2 – Billy Idol/Steve Stevens
- Steve Stevens – Technik, Stilistik, Spielweise
- Eyes Without a Face – Billy Idol
- Billy Idol – Sweet Sixteen
Für weiteren Input: https://soundcloud.com/horstkeller
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Ich wünsche dir, dass du jeden Tag ein klein bisschen #besser wirst.

Viel Freude mit der Gitarre
Horst Keller
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